DAS NACHHALTIGE UNTERNEHMEN:
ZUKUNFTSORIENTIERT WIRTSCHAFTEN UND LEBEN
1. Nachhaltigkeit erklärt
WAS BEDEUTET NACHHALTIGKEIT?
Angesichts des Klimawandels und der immer größer werdenden Ressourcenknappheit heißt eines der wichtigsten Themen des 21. Jahrhunderts: Nachhaltigkeit. Immer mehr Unternehmen werden sich ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung bewusst. Die Pandemie trug hierzu maßgeblich bei, wie eine Umfrage von Accenture ergab. Demnach nehmen sich 73 % der befragten Führungskräfte vor, nachhaltige und verantwortungsvolle Strukturen in ihrem Unternehmen zu etablieren.
Doch was bedeutet der Begriff „Nachhaltigkeit“ eigentlich? Es gibt unterschiedliche Definitionen, die alle jeweils eine etwas andere Richtung einschlagen. An dieser Stelle geht es um das Prinzip, nicht mehr zu verbrauchen beziehungsweise abzubauen als nachwachsen kann und so den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft zu gewährleisten.
Der Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und damit zu mehr Umweltbewusstsein sowie -verantwortung ist ein längerer Prozess. Es sind nicht nur grundlegende Verhaltensänderungen notwendig, der Wandel muss außerdem im gesamten Unternehmen verwurzelt werden. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass sich nachhaltiges Wirtschaften und finanzieller Erfolg gegenseitig nicht ausschließen.
Ähnliches gilt für das private Feld. Wer nachhaltig leben will, muss alte Gewohnheiten überdenken und gegebenenfalls ablegen. So können sich Privat- und Arbeitsleben gegenseitig positiv beeinflussen und eine tatsächlich gelebte nachhaltige Unternehmenskultur aufbauen.
2. Wie lässt sich Nachhaltigkeit umsetzen?
EIN ANSATZ FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT: CIRCULAR ECONOMY
Ressourcen sind endlich. Diese Tatsache wurde lange von der linearen Wirtschaft beiseitegeschoben oder gänzlich ignoriert. Mit dem Einsetzen der Industrialisierung begann eine Kultur des Nehmens, Herstellens, Nutzens und Entsorgens. Ein geradliniger Prozess, an dessen Ende ein hoher Ressourcenverbrauch steht. Die Folgen sind jetzt schon spürbar: Umweltverschmutzung, Wasserknappheit und immer extremer werdende Wetterbedingungen.
Es muss ein neuer Ansatz her, der nicht nur die Gegenwart im Blick hat, sondern auch die Zukunft. Circular Economy liefert hierzu die passende Antwort.
WAS IST CIRCULAR ECONOMY?
Der traditionelle lineare Wirtschaftsansatz verbraucht nicht nur fossile Ressourcen, er produziert auch eine Menge Abfall, der nur unter hohem Energieaufwand wieder in brauchbare Materialien umgewandelt werden kann. In manchen Fällen ist der Aufwand sogar so groß, dass es sich eher lohnt, neue Materialien herzustellen, anstatt den Abfall zu recyceln.
Hinter Circular Economy verbirgt sich die Absicht, aus den wirtschaftlichen Prozessen einen Kreislauf zu formen. Das heißt, von Beginn an steht bei der Entwicklung von Produkten sowie deren Herstellung die Recycelfähigkeit und Wiederverwendbarkeit im Fokus. Entsprechend sind alle genutzten Materialien Teil eines Kreislaufs, der aus erneuerbaren Rohstoffen gespeist wird. Dabei stützt sich Circular Economy auf die folgenden drei Hauptprinzipien:
- Vermeidung von Abfall und Verschmutzung
- Produkte und Materialien in Gebrauch halten
- Regenerierung natürlicher Systeme
- Mithilfe dieser Prinzipien sollen Ressourcen geschont und die Wertschöpfung erhöht werden. Um die Ziele zu erreichen, finden erneuerbare, kreislauffähige und nachhaltige Rohstoffe Eingang in die Circular Economy.
SO FUNKTIONIERT CIRCULAR ECONOMY
Nachhaltigkeit spielt in jeder Produktphase eine wichtige Rolle: Angefangen beim Konzept und Design bis hin zur Rohstoffgewinnung, Produktion, Verpackung und schließlich Wiederverwertung. Entsprechend bedeutet die Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft einen Material- und Energiewandel. Eine solch eingreifende Veränderung hat Auswirkungen auf das Produkt sowie das Geschäftsmodell eines Unternehmens.
Die Schonung von Ressourcen und die Erhöhung der Wertschöpfung werden durch mehrere Ansatzpunkte verfolgt:
- Produkte werden unter Berücksichtigung der Kreislauffähigkeit entworfen: Sind die verwendeten Materialien recycelbar? Wie wird die Verpackung gestaltet? Kann das Produkt verliehen anstatt verkauft werden? Durch einen Verleih verlängert sich die Lebensdauer eines Produktes. Kann das Produkt so gestaltet werden, dass es sich leicht reparieren lässt?
- Produkte werden in der Nutzungsphase wiederverwendet: Sind nur einzelne Teile eines Produktes defekt, werden diese ausgetauscht. Vor allem Product-as-a-Service-Modelle gehen auf diese Weise vor und sparen Ressourcen ein, indem sie die zurückgegebenen Produkte auf den neuesten Stand bringen und günstig wiederverkaufen.
- Effizientes Recycling der Materialien: Hat ein Produkt das Ende seiner Lebensdauer erreicht, kommt das Recycling ins Spiel. Idealerweise sollte sich das Produkt ohne viel Aufwand in die wiederverwendbaren Teile zerlegen lassen. Je nach Zustand dieser Teile werden diese entweder in ein neues Produkt eingebaut oder dem Recyclingkreislauf zugeführt.
- Rückgewinnung von Ressourcen: Circular Economy hat ein direktes wirtschaftliches Interesse an der Rückgewinnung aller verwertbaren Ressourcen. Aus diesem Grund werden die Produkte so entworfen, dass sich die Wertrückgewinnung einfach und effektiv gestalten lässt. Außerdem werden Verbraucher durch Anreize zur Rückgabe der Produkte angeregt. Dies kann zum Beispiel durch Pfand oder im Rahmen eines Product-as-a-Service-Modells geschehen. In manchen Fällen wird die Rückgabe vertraglich geregelt.
- Reduzierung von Umweltverschmutzung: Indem möglichst alle Materialien in dem Kreislauf gehalten werden, reduziert sich der Müll, welcher die Meere und die Natur im Allgemeinen verschmutzen könnte.
VORTEILE DER CIRCULAR ECONOMY
Umweltschonend und nachhaltig – zwei Begriffe, die für viele gleichbedeutend mit hohem Aufwand und vor allem hohen Kosten sind. Und tatsächlich wirken nachhaltige Materialien und Ressourcen auf den ersten Blick teurer als die herkömmlichen Optionen. Dass dieser Eindruck täuscht, zeigen die vielen Vorteile einer Kreislaufwirtschaft:
- Durch die Wiederverwendung und Reparatur von Produkten sparen Sie nicht nur langfristig Energie, sondern außerdem Energiekosten.
- Leih- und Sharing-Modelle sparen Ressourcen und damit Kosten ein.
- Unternehmen, die auf Circular Economy setzen, müssen nicht ständig für viel Geld neue Ressourcen abbauen, sondern gewinnen diese aus überschüssigen Materialien und recycelten Stoffen
- Da Nachhaltigkeit im Trend liegt und immer mehr Verbraucher darauf achten, welchen Einfluss ein Produkt auf die Umwelt hat, stechen Sie mit einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zwischen den übrigen Unternehmen heraus. Auf diese Weise können Sie einen höheren Absatz erzielen.
Neben den finanziellen Vorteilen sind vor allem die Vorteile für die Umwelt zu beachten. So schätzen Experten, dass die Kreislaufwirtschaft das Potenzial hat, die industriellen Kohlendioxidemissionen in der EU durch den verringerten Rohstoffabbau sowie der weniger energie- und emissionsintensiven Entsorgung bis 2050 zu halbieren.
Rohstoffe sind ein knappes Gut, mit dem sorgsam umgegangen werden muss. Aus diesem Grund wächst der Druck auf Unternehmen, nachhaltig zu handeln. Schwankende Rohstoffpreise sorgen zusätzlich für Unsicherheit. Diese beiden Faktoren zusammengenommen, verleihen der Entwicklung von zirkulären Ansätzen regelmäßig neuen Antrieb.
Das Konsumverhalten der Verbraucher hat sich verändert. Die Bilder und Nachrichten von den Folgen des Klimawandels vor Augen, erwarten sie heutzutage ein umweltbewusstes und verantwortungsvolles Verhalten von den Unternehmen, bei denen sie Käufe tätigen. Außerdem steigt die Akzeptanz von Product-as-a-Service-Modellen, bei denen Produkte nicht mehr gekauft, sondern verliehen werden.
Mit einer Kreislaufwirtschaft werden
- Treibhausgase reduziert
- Abfälle reduziert und Kosten für deren Entsorgung eingespart
- wertvolle Ressourcen wie zum Beispiel Wasser geschont
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3. Wie setzen Unternehmen auf Nachhaltigkeit?
NACHHALTIGKEIT IN UNTERNEHMEN
Immer mehr Unternehmen erkennen, welche Schäden lineares Wirtschaften langfristig anrichtet und setzen daher auf Circular Economy. Hier sind erfolgreiche Beispiele dafür, wie eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft aussehen kann:
DYECOO
Die Textilindustrie belastet die Umwelt durch ihren hohen Wasserverbrauch, die Produktion von großen Mengen an Abfällen sowie durch den Gebrauch von Chemikalien schwer. Das niederländische Unternehmen DyeCoo will diesem Umstand entgegenwirken und hat ein Verfahren zum Färben von Stoffen entwickelt, bei dem kein Wasser und keine anderen Chemikalien als die Farbstoffe selbst verwendet werden. Stattdessen kommt unter hohem Druck stehendes Kohlendioxid zum Einsatz, das den Farbstoff tief in den Stoff eindringen lässt. Anschließend verdampft das Kohlendioxid, wird recycelt und dann wiederverwendet. Da der Stoff nicht getrocknet werden muss, dauert der Prozess nur halb so lange, verbraucht weniger Energie und kostet weniger. Das Unternehmen hat bereits Partnerschaften mit großen Marken wie Nike und IKEA geschlossen.
CLOSE THE LOOP
Das australische Unternehmen Close the Loop nutzt alte Druckerpatronen und altes Weichplastik, um hochwertige Straßenbeläge herzustellen. Durch die Mischung mit Asphalt und recyceltem Glas halten die Beläge bis zu 65 % länger als herkömmlicher Asphalt. Für einen Kilometer Straße werden 530.000 Plastiktüten, 168.000 Glasflaschen und 12.500 Druckerpatronen davor bewahrt, die Umwelt zu verschmutzen.
HYLA MOBILE
Tablets und Smartphones sind aus unserem Privat- und Arbeitsleben kaum mehr wegzudenken. Jedes Jahr kommen neue Geräte auf den Markt und alte Modelle bleiben ungenutzt liegen oder werden sogar weggeschmissen. HYLA Mobile arbeitet mit vielen weltweit führenden Herstellern und Dienstleistern zusammen, um entweder die Geräte selbst wiederzuverwenden oder ihre Komponenten zu recyceln.
Unternehmen verschiedenster Branchen bemühen sich vermehrt darum, einen möglichst lückenlosen Kreislauf aufrechtzuerhalten, indem sie Materialien und Ressourcen wiederverwenden und Energie aus nachhaltigen Quellen beziehen.
TESLA
Ein weiteres Beispiel, wie unternehmerische Nachhaltigkeit gestaltet werden kann, bietet die Tesla-Gigafactory in Berlin-Brandenburg. Hier sollen E-Autos, Akkus und Speicherzellen in naher Zukunft vollständig energieneutral produziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, greift Tesla zu den folgenden Maßnahmen:
- Der Strom soll zum größten Teil durch selbst gebaute Solarpaneele produziert werden. Auch die dazugehörigen Speichersysteme stammen aus Teslas Hand.
- Die Prozesse wurden so optimiert, dass möglichst wenig Strom und Wasser verbraucht wird.
- Überschüssiges Wasser landet in Auffangbecken und wird wiederverwendet.
4. Wie kann ich nachhaltig wirtschaften?
NACHHALTIGKEIT PRIVAT LEBEN
Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Trend, mit dem Unternehmen ihren Umsatz steigern können. Es geht darum, einen lebenswerten Planeten zu erhalten. Für uns und alle zukünftigen Generationen. Nicht nur Unternehmen, auch Privatpersonen können hierzu einen Beitrag leisten.
Für DigitaSol-Gründer Achim B. C. Karpf geht private und unternehmerische Nachhaltigkeit Hand in Hand. So baut er bereits seit Jahren zusammen mit seiner Familie die eigene Energieautonomie aus und ist der Ansicht, dass es dank innovativer Klimaschutz-Technologie heutzutage nicht mehr nötig ist, fossile Brennstoffe zu nutzen. Konkret ergreift er folgende Maßnahmen, um unabhängig und nachhaltig Energie zu gewinnen:
- Photovoltaik mit einem Spitzenwert von 29,5 kWh und einer 300 m² großen Panelfläche, die 90 t CO2 einspart
- Der Energieversorger wird mit 100 % erneuerbaren Energien gemeinschaftlich betrieben
- Bei Mobilität wird ausschließlich auf BEVs gesetzt (Tesla MS, MY, M3P und Renault Zoe)
FAZIT: NACHHALTIGKEIT LOHNT IN ALLEN BEREICHEN
Finanzieller Erfolg und Nachhaltigkeit schließen sich keineswegs aus. Ein Blick auf die immer größer werdende Ressourcenknappheit und den schon jetzt spürbaren Folgen des Klimawandels zeigt, dass kein Weg an einer umweltbewussten Wirtschaftsweise vorbeiführt. Circular Economy bietet hier einen Ansatz, verantwortungsbewusst mit wertvollen Rohstoffen und Materialien umzugehen. Durch die hohe Lebensdauer der Produkte und einem effizienten Recycling werden Abfälle sowie der negative Einfluss auf die Umwelt reduziert.
Aber nicht nur Unternehmen, auch Privatpersonen können ihren Beitrag dazu leisten, den Klimawandel abzumildern. Investitionen in innovative Klimaschutztechnologie können hier ein erster Schritt sein. Schlussendlich hat es auch der Verbraucher in der Hand: Er kann durch sein Kaufverhalten Unternehmen dazu antreiben, umweltbewusster und nachhaltiger zu handeln.
Auch für uns bei DigitaSol spielt ökologische Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Wir folgen dem Ansatz der Circular Economy, um selbst ökologisch, energieeffizient und nachhaltig zu wirtschaften. Dieses Konzept nutzen wir ebenfalls in der Beratung unserer Kunden. Richtig umgesetzt, kann Digitalisierung das Klima zu schützen. Egal, ob im Bereich Marketing Automation, Data Analytics oder Block Chain.